Der Krieg im Hinterland

Soldaten aus Schiefling an der Isonzo Front, 1916 (SGA)

Der Krieg machte sich in Schiefling bereits unmittelbar mit der Kriegserklärung vom 28. Juli 1914 bemerkbar. Sommerfrischler verließen überstürzt ihre Unterkünfte. An ihre Stelle traten Militärangehörige, die sich von ihren Verwundungen erholten. Bald schon wurden die ersten Männer aus Schiefling eingezogen, 35 sollten nicht mehr zurückkehren.

Lebensmitteleinschränkungen, Abgabepflichten und ein komplexes Bezugsscheinsystem prägten und erschwerten den Alltag der Daheimgebliebenen. Die restriktive Kriegswirtschaft schwächte die Bevölkerung. Ansteckende Krankheiten wie Ruhr, Typhus oder Spanische Grippe konnten sich leicht verbreiten und forderten auch in Schiefling Opfer.

Für die Slowenischsprechenden begann mit Kriegsausbruch eine Zeit der Hetze, Denunziation, Verfolgung und Verhaftungen. Der in Schiefling tätige Priester Jožef Svaton wurde ebenso wie der aus St. Kathrein stammende Pfarrer und Kulturaktivist Janez Maierhofer bereits Anfang August 1914 verhaftet und verurteilt. Pfarrer Stefan Singer musste zahlreiche Hausdurchsuchungen und militärpolizeiliche Überwachung über sich ergehen lassen. Auch der ebenfalls mit Schiefling eng verbundene Pfarrer Johann Schneditz wurde unmittelbar nach Kriegsausbruch verhaftet.

Siehe auch:
– Schieflinger Chronik: Italienische Kriegserklärung, S. 56, Musterung 1918, S. 91, Johann Maierhofer 1899, S. 160, Verköstigungsdokument, S. 178