Der Konflikt nach dem Krieg

Der Zerfall der Habsburgermonarchie 1918 führte zur Gründung neuer Nationalstaaten. Das vorwiegend von Slowenischsprachigen besiedelte Südkärnten wurde sowohl von Kärnten als auch vom jungen SHS-Staat beansprucht. Es folgten bewaffnete Auseinandersetzungen, Besetzungen, Verfolgungen.

Im Dezember 1918 wurde auf Pfarrer Singer geschossen. Lokale Sicherheitskräfte verhafteten Ende April 1919 vier Schieflinger, darunter den langjährigen Bürgermeister Anton Čežar. Als Geiseln wurden sie nahe Spittal an der Drau festgehalten.

Abstimmungsgebiet 1920 (Schoffnegger)

Im Zuge der Friedensverhandlungen wurde in Paris die Abhaltung eines Plebiszits im südlichen Kärnten beschlossen. Schiefling wurde Teil des Abstimmungsgebietes und fiel Ende Mai 1919 unter SHS-Verwaltung. Die durch den See verlaufende Demarkationslinie behinderte den Alltag und die Mobilität der Bevölkerung sehr. Die wirtschaftlich wichtigen Märkte Klagenfurt und Villach waren nur mit Bewilligung erreichbar. Zeitgleich begann der Bau einer Straße nach St. Egyden.

Am 10. Oktober 1920 stimmten in Schiefling 55,3 % der Wahlberechtigten für den Verbleib bei Österreich. Mit 44,7 % lag der Anteil derer, die für eine Angliederung an den SHS-Staat waren, etwas höher als im Kärntner Gesamtergebnis.

Siehe auch
– Schieflinger Chronik: Abstimmungsgebiet, S. 180, Volksabstimmung, S. 179)
– Chronik SPD Edinost: Anträge Passierscheine, S. 23, S. 24)