Straßen und frühe Mobilität am Land

1928 hatte der innovative Techelweger Wirt und Gemischtwarenhändler Zep Perdacher einen Bus gekauft, mit dem er die Bewohner der angrenzenden Dörfer nach Klagenfurt brachte. Von Techelweg konnte man damals mit dem Auto noch nicht direkt in den Hautport Schiefling fahren. Es bedurfte des Umwegs über Roda. Von 1909 bis 1923 war die Keutschacher Straße nach Viktring für den Automobilverkehr überhaupt gesperrt. Und auf der Süduferstraße legte die Gemeinde 1923 eine Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h fest.

Pleiermutter mit Fuhrwerk (J. Hafner)

Die Straßen jener Zeit waren für Automobile nicht geeignet. Sie waren unbefestigt, bestanden aus gepresstem Schotter und Kies. Wegmacher mussten sie in mühseliger Arbeit pflegen. Für das notwendige Material wurde jeder kleine Steinbruch genutzt, auch jener der Familie Manužnik beim Mihol. Felsen wurden händisch zerkleinert, Schotter, Kies und Sand schließlich mit Fuhrwerken zu den Straßen gebracht.

Noch in den 1950ern waren viele Straßen unbefestigt. Erst mit der aufkommenden Motorisierung der Bevölkerung wurden die Strassen Stück für Stück staubfrei gemacht, also asphaltiert. Der Beruf des Wegmachers verschwand. Neue Berufe entstanden. 1955 machte das erste Taxiunternehmen auf und 1961 öffnete eine Tankstelle in Schiefling.

 

Siehe auch:
– Schieflinger Chronik: Straßen ohne Autoverkehr, S. 279, Neue Straßenbauten, S. 281, A. Gabriel auf der Keutschacher Straße, S. 111
– Chronik SPD Edinost: Straßenarbeiter um 1960, S. 86